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Deine Partnerin geht fremd? Tipps einer Affärenmanagerin!

Meine Partnerin geht fremd! Tipps von Affärenmanagerin Melanie Mittermaier

Zuletzt aktualisiert am 29. Dezember 2023 von Pipa

 

Dein Partner oder deine Partnerin geht fremd?

Du hast dich fremdverliebt und weißt nicht, was du tun sollst?

Affärenmanagerin Melanie Mittermaier verrät im Interview, warum Fremdgehen so weh tut und ob es Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt.

Plus: Die unkonventionelle Blitzlösung für fremdgehende Partner/innen!

Partner geht fremd - Melanie Mittermaier hilft
Melanie Mittermaier, „Feuerlöscher“ für Betrogene und Fremdverliebte

Liebe Melanie, als ich zum ersten Mal von dir als „Affärenmanagerin“ gelesen habe, habe ich gedacht, du hilfst Menschen dabei eine Affäre zu vertuschen. Das ist nicht ganz richtig, oder?

Hahaaaa, das ist die lustigste Interpretation, die ich bisher gelesen hab. Nein, ich helfe sie nicht zu vertuschen und auch nicht zu bekommen. Das schaffen die Menschen ganz allein.

Ich helfe den Scherbenhaufen aufzuräumen, den eine Affäre hinterlässt. Oder greife schon vorher ein, wenn mich jemand um Hilfe bittet. Z. B. weil sich eine Frau in den heißen Kollegen fremdverliebt hat und nicht weiß, was das jetzt bedeutet. Oder ein Mann sich zwischen Ehefrau und Geliebter entscheiden soll.

In jeden Fall ist es eine gute Idee, den Profi hinzuzuziehen, wenn es um Untreue geht.

Warum tut es denn so weh, wenn die Partnerin oder der Partner fremdgeht?

Weil die Beziehung, wie sie bisher war, für immer gestorben ist. Auch dann, wenn sich die Paare nicht trennen. Es tut weh, die Illusion zu begraben, dass es in MEINER Beziehung Untreue niemals geben wird.

„Ich hätte nie gedacht, dass mir das jemals passieren könnte!“ – Das ist der Satz, den ich am häufigsten in meiner Arbeit höre. Von den betrogenen Partnern genauso wie von den fremdgehenden. Es ist wie mit dem Tod. Wir wissen zwar, dass Menschen sterben, befassen uns aber erst ernsthaft mit dem Thema, wenn ein Mensch gestorben ist, den wir lieben.

Wir alle sind in eine monogame Gesellschaft geboren, wo uns erzählt wird, dass Fremdgeher böse Verbrecher sind, die geteert und gefedert werden sollen. Wenn das plötzlich der eigene Partner ist, tut das weh. Viele stellen dann ihre gesamte Beziehung in Frage, selbst wenn vor dem Fremdgehen 10 oder 20 Jahre Treue und Loyalität da waren.

Warum geht jemand fremd, was sind die häufigsten Gründe?

Diese Frage zielt meistens darauf ab, was denn schiefgelaufen, ist wenn jemand fremdgeht. Das ist Blödsinn. Unser Gehirn wurde dafür gebaut, das Überleben zu sichern. Aber nicht dafür, ein Leben lang nur eine Person zu begehren und glücklich zu sein. Unser primitives Gehirn will Schmerz vermeiden, Lust gewinnen und Energie sparen. Das bedeutet, es ist faul, feige und eitel.

Fremdgehen ist für diesen Teil des Gehirns die einfachste Antwort auf verschiedene Probleme wie Langeweile in der Beziehung, Mangel im Sexleben, eine persönliche Krise (Midlife-Crisis), Krankheit oder andere Schicksalsschläge. Aber auch der Drang nach Neuem, Abenteuer und Lebendigkeit ist tief in unserem Gehirn verankert. Dadurch findet Evolution statt.

Die Monogamie ist eine Großhirnleistung, die extrem viel Disziplin erfordert, sowie das Unterdrücken der primitiven Bedürfnisse. Das kann viele Jahre ganz leicht sein, aber irgendwann begegnen wir einem Menschen, der uns mehr als begeistert und dann haben wir den Salat.

Hinzu kommt, dass die Erwartungen an unser Leben und unsere Beziehungen so hoch geworden sind und wir glauben, all unsere Bedürfnisse von einer einzigen Person über Jahrzehnte erfüllt zu bekommen. Wenn dann die Beziehung lauwarm geworden ist, war es der falsche Partner.

Eine Affäre wirkt im Vergleich zur Langzeitparterschaft wie Ecstasy im Vergleich zu einem Radler oder einer Weinschorle. Diesen intensiven Gefühlen können viele nicht dauerhaft widerstehen.

Wer geht öfter fremd? Frau oder Mann?

Mittlerweile ist das relativ ausgeglichen. Seit Frauen arbeiten, eigenes Geld verdienen und nicht mehr nur zu Hause bei den Kindern sind, ist die Anzahl der untreuen Ladies gestiegen.

Früher, z. B. Anfang 19. Jahrhundert konnten sich das nur adelige Damen erlauben und die haben das auch getan. Aber die einfache Frau hatte gar keine Möglichkeit dazu.

Im Rahmen der Emanzipation mögen das manche als bedenklich einstufen, ich finde es super! Nicht weil ich es toll finde, wenn jemand leidet. Sondern weil ich es für fair halte, dass sich Frauen dieselben Freiheiten oder Frechheiten erlauben, wie es die Männer schon seit Jahrtausenden tun. Ich bin Feministin. 😉

Jedoch werden Frauen noch immer deutlich krasser verurteilt, wenn sie betrügen, als die Männer. „Schlampe“ ist ein Begriff, für den es kein männliches Pendant gibt.

Einen Seitensprung beichten, ja oder nein?

Das kommt darauf an. Warum will ich beichten? Um etwas in der Beziehung zu verändern, um offen und ehrlich zu sein oder weil ich mein eigenes schlechtes Gewissen beruhigen will?

Meinen Kunden rate ich immer, wenn sie dem Partner diese Wahrheit zumuten wollen, sollten sie einen guten Grund dafür haben. Absolution zu erhalten, halte ich für keinen guten Grund.

Manchmal kann es wertschätzender sein, die Klappe zu halten. Eine weise, alte Dame (deren Name ich vergessen hab) hat mal in einem Interview gesagt: „Wenn mein Mann schon für sein Ego fremdvögeln sollte, dann soll er es nicht auch noch für sein Ego beichten.“

Wer leidet mehr darunter, betrogen zu werden? Frauen oder Männer? Gibt es Unterschiede?

Jeder Mensch leidet unterschiedlich. Ich kann keinen geschlechterspezifischen Unterschied feststellen. Frauen stellen ihren Selbstwert und ihre Weiblichkeit in Frage, Männer fühlen sich in ihrer Männlichkeit angegriffen.

Was tun, wenn der Partner oder die Partnerin immer wieder fremdflirtet?

Das ist eine interessante Frage, die mich persönlich betrifft. Mein Mann flirtet bei jeder Gelegenheit. Ob ich dabei bin, oder nicht. Er macht das nicht absichtlich, er hat da Spaß daran und nutzt jede Gelegenheit. Oft bemerkt er gar nicht, dass er flirtet. Ich schon.

Mir geht es meistens ganz gut damit und ich kann darüber schmunzeln. Aber manchmal ist es mir zu intensiv oder ich bin nicht gut drauf (Hunger, müde, Pipi, kalt, PMS), dann triggert es mich und ich mache eine Szene.

Wir unterhalten uns dann darüber, welche Bedeutung ich der Sache gebe und welche Bedeutung sie für meinen Mann hat. Meistens klärt sich das schnell. Und ab und zu haben wir halt mal Stress. Das gehört zu einer Beziehung dazu und dürfen beide aushalten.

Also reden, aber nicht das eigene Wohlbefinden vom Verhalten des Partners abhängig machen oder den anderen einschränken.

Wie ist das denn mit der „gesunden“ Eifersucht? Gibt es die, oder ist Eifersucht immer ein Problem?

Ja, die gibt es. Nichts ist schlimmer und langweiliger, als wenn der Partner zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Zu wissen, dass andere Menschen ebenfalls attraktiv sind, oder meinen Partner gut finden, sticht ein bisschen, aber das hilft die Beziehung lebendiger zu gestalten.

Zum Problem wird Eifersucht erst dann, wenn die betroffene Person nicht die Verantwortung für ihre Gefühle übernehmen will, sondern dem Partner die Schuld dafür gibt. Es heißt Partnerschaft, nicht Gefangenschaft.

Wenn die Eifersucht ständig unbegründet auftaucht oder extrem übertrieben ausagiert wird, dann ist Arbeit zu tun. Am besten mit professioneller Hilfe.

Trägt der fremdgehende Partner die alleinige Schuld oder Verantwortung?

Nein. Jeder trägt die Verantwortung für das EIGENE Verhalten zu 100%. Daher ist es niemals die „Schuld“ des Partners oder der Partnerin, wenn der andere fremdgeht. ABER – es ist meistens eine gemeinsame Krise, bzw. Gemeinschaftskreation, an der beide ihre Anteile haben.

Das Opfer einer Untreue muss nicht zwingend das Opfer in der Beziehung sein. Es lohnt sich immer, genau hinzuschauen und nicht vorschnell zu urteilen.

Hat eine Beziehung nach einem Betrug oder einer Affäre noch eine Chance?

Natürlich! Eine Affäre kann eine Beziehung sogar retten. Sie wirkt wie ein Schluck eiskaltes Wasser ins Gesicht, wenn Paare im Dornröschenschlaf waren und sich aus den Augen verloren haben.

Menschen verändern sich aus zwei Gründen: große Ziele oder große Schmerzen. Die meisten von uns brauchen Schmerzen, um sich weiterzuentwickeln. Und eine Affäre ist schmerzhaft.

Ich vergleiche Fremdgehen mit der Spitze eines Eisberges. Wenn Paare mutig genug sind, unter die Wasseroberfläche zu schauen, dann können sie ihre Beziehung auf den Prüfstand stellen, ihr Gehirn und ihre Verhaltensmuster unter die Lupe nehmen und etwas ändern.

Wenn jemand immer wieder fremdgeht, was sollten Betrogene tun?

Meine Empfehlung dafür ist ein wenig unorthodox – notorische Fremdgeher können schnell „geheilt“ werden, wenn der Partner die Beziehung zu einer „offenen Beziehung“ erklärt (die sie auf jeden Fall auch ist) und sich eine eigene Liebelei suchen.

Wenn das nicht in Frage kommt, gibt es drei Möglichkeiten: Love it, change it, leave it. Ich kann akzeptieren, dass mein Partner nicht für die Treue geschaffen ist und meinen Frieden damit machen. Ich kann versuchen über Gespräche oder eben eine eigene Liebelei etwas zu verändern und wenn das alles nicht geht, kann ich mich jederzeit trennen.

Zu bleiben und zu leiden ist die schlechteste Wahl.

Gibt es auch Fälle, wo du sagst, da ist die Beziehung nicht mehr zu retten? Oder in denen das Fremdgehen nicht mehr verziehen werden sollte?

Ja, es gibt Fälle, wo das Pferd (die Beziehung) bereits vorher tot war und Absteigen eine gute Idee ist.

Aber verzeihen ist unerlässlich. Denn verzeihen tun wir nie für den Anderen, immer für uns selbst. Wir nehmen uns selbst in jede nächste Beziehung mit. Was wir nicht aufgearbeitet haben, holt uns beim nächsten Partner wieder ein.

Wann kommst du da ins Spiel und wie hilfst du den Leuten?

Ich komme ins Spiel, wenn die Menschen verzweifelt sind und googlen und feststellen, dass meine Blogartikel und Inhalten ihnen Erleichterung verschaffen und weiter helfen.

Oft reicht mein kostenloses Angebot und die Menschen kommen allein damit weiter. Ein Coaching ist die Abkürzung und der Profi-Blick auf die Situation, wenn jemand bereit ist, Geld zu investieren, kann die Verarbeitung schneller und nachhaltiger stattfinden.

Meine Unterstützung liegt darin, den Leuten zu helfen, die Situation zu verstehen, die Chance darin zu erkennen und ihre Lernaufgabe herauszuarbeiten. Und manchmal braucht jemand nur einen liebevollen Tritt in den Hintern. Darin bin ich richtig gut. Ich hole sie raus aus der Opferhaltung.

In der Bewertung einer Teilnehmerin habe ich gelesen, dass sie sich, wenn es ihr schlecht geht, Videos von dir ansieht und schlagartig geht es ihr besser. Können wir unsere Gefühle und Stimmung denn so schnell umschalten? 

Ja, das können wir. Jeder Gedanke im Gehirn erzeugt ein Gefühl. Wenn sich jemand im Selbstmitleid suhlt, die Opferhaltung pflegt oder keinen Handlungsspielraum erkennt, dann geht es der Person verständlicherweise beschissen. Sie fühlt sich verarscht und ausgeliefert.

Meine Videos helfen, eine neue Sicht auf die Dinge zu bekommen, die Macht für das eigene Leben zurück zu gewinnen und wieder handlungsfähig zu werden. Anstatt sich selbst oder den Partner zu verurteilen lernen die Leute zu verstehen, was da passiert. Und das erleichtert enorm.

Meine gesamte Arbeite richtet den Blick auf das Große Ganze, auf den Sinn und den Nutzen einer Krise. Das ist sehr wertvoll und hilfreich.

Was sind deine 3 besten SOS-Tipps, wenn jemand gerade betrogen wurde und am Boden zerstört ist?

  1. Atmen.
  2. Alle Gefühle akzeptieren (Schmerz, Wut, Rache, usw …), aber nicht danach handeln.
  3. Keine vorschnellen Schlüsse ziehen und es im Idealfall nicht persönlich nehmen. Es hat sehr viel mehr mit dem Partner zu tun, als mit der betrogenen Person.

Herzlichen Dank für das Interview!